Landwirtschaftsausbildung

Sich soweit wie möglich selbst zu versorgen war von Anfang an ein erklärtes Ziel von ELIM. Das ist natürlich bei einer großen Einrichtung, die zudem ständig mit der Finanzierung zu kämpfen hat und in der es immer einen Mangel an gutem Personal gibt, alles andere als einfach. Das Landwirtschaftsprojekt begann 2008 mit dem Kauf eines Felds 2km entfernt vom ELIM Campus (Chinnathambipalayam). Es folgte die schwierige Beseitigung von großen Steinen auf dem Gelände sowie eine komplizierte Brunnenbohrung. Dazu wurde auch ein kleines Gebäude errichtet für die Lagerung von Werkzeug und Ernte. Undenkbar wären diese Aufbauarbeiten gewesen ohne den Kauf eines Traktors und eines Anhängers. Für den Kauf gab es große Unterstützung aus Deutschland und der Traktor ist bis heute viel im Einsatz. Aus dem einst steinigen trockenen Gelände ist inzwischen eine richtige tropische Oase entstanden. Die Kokospalmen und Bananenstauden bringen eine regelmäßige Ernte. Die Kokosnüsse werden auf dem Großmarkt verkauft und die Bananen für den Eigenbedarf verwendet. Außerdem wird dort das Futter für die Kühe in ELIM angebaut.

Da viele Familien der Kinder in ELIM auf dem Land leben, ist eine Landwirtschaftsausbildung sehr sinnvoll. Ein schöner Nebeneffekt des Projekts ist der kleine Nebenverdienst, der ELIM durch den Verkauf der Milch, die nicht für den Eigenbedarf verwendet wird, und der Ernte zukommt. Mit Hilfe der selbst verdienten Einnahmen konnte bereits eine kleine Motorpflügmaschine für das Feld gekauft werden. Ziel des pre-vocational Landwirtschaftsprojekts ist es, älteren Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung neben der Schulbildung auch eine praktische Ausbildung zu ermöglichen, mit der sie nach der Rückkehr zu ihren Familien zum Einkommen beitragen können. Es gibt viele Tiere in ELIM, die von den Kindern versorgt werden.  Dazu gehören Hasen, Hühner, Wellensittiche, Perlhühner und ein Truthahn. Dazu vier Kühe und ein Kälbchen.

Zusätzlich zu den landwirtschaftlichen Tätigkeiten werden die Kinder auch an die Arbeiten in der Weberei, an Hauswirtschaftstätigkeiten und an das Besenbinden herangeführt. So kann später entschieden werden, in welcher Richtung die Jugendlichen eine vertiefte Förderung erhalten.